Stein schleift Schere, Peter Voigt, DDR 1990

Filmzyklen

Zugzwang – autobiografische Filme
zur deutschen Geschichte 1939 – 1961

STEIN SCHLEIFT SCHERE, Kindheit im Hitlerreich,
Skizziert werden fünf Jahre aus der Kindheit des deutschen Regisseurs im besetzten Polen 1939-1945.
Episoden reflektieren die kindliche Sicht des Faschismus, wie er im deutschen Alltag eher als „Normalität“ in Erscheinung trat, bzw. durch die Verherrlichung von Krieg und Rassenhaß.

KNABENJAHRE, Adoleszenz im Hitlerreich
Peter Voigt befragt Männer seiner Generation – einen Pfarrer, einen Hauptabteilungsleiter, einen Psychologen und einen Bühnenbildner – nach ihrer Erziehung im „Dritten Reich“.

FRÜHLINGSERWACHEN, eine Nachkriegsjugend
Ein Knabe von elf Jahren betrat mit seinem Vater einen Apothekerladen. Heil Hitler grüßte er, hell und klar, wie es üblich war im deutschen Alltag, doch niemand beantwortete seinen Gruß, und der Vater verwies ihn: Das sagt man jetzt nicht mehr.

METANOIA, Umkehr, Buße, Sinneswandel
In “Metanoia” konfrontiert Peter Voigt in einer optisch strengen Versuchsanordnung im ehemaligen Palast der Republik in Ostberlin vier Männer und sich selbst mit der Frage, wie sie – allesamt Hitlerjungen und vom Nationalsozialismus mehr oder weniger überzeugt – mit dem historischen Einschnitt von 1945 fertig wurden.

DÄMMERUNG, Ostberliner Bohème der 50-er Jahre
Eine Schar Künstler ist zusammengekommen, Bildhauer und Maler, Architekt und Journalist, ein paar Theaterleute. Erinerungen, Gedanken im dritten Jahr nach dem Untergang der DDR-Gesellschaft erinnern sie sich noch einmal der Milieus der legendären Frühzeit.

Filme zu Brecht

BERTOLT BRECHT – BILD UND MODELL
Bertolt Brecht, zu dessen 50. Todestag diese filmische Auseinandersetzung ins Kino kommt, hat in seiner künstlerischen Arbeit immer auch mit Film und Photographie gearbeitet. BERTOLT BRECHT – BILD UND MODELL rekonstruiert mit den in diesem Kontext entstandenen Materialien Facetten seines Werks, die man so oder ähnlich noch nie gesehen hat.

EPISCHES THEATER, Der Hofmeister
Der Film rekonstruiert sieben Szenen der Aufführung des „Hofmeister“ von 1951 im Ablauf.

DER ZÖGLING, Jahre bei Brecht
Peter Voigt war in den 50er Jahren der Jüngste innerhalb der Assistentenschar, mit der sich Brecht für die Theaterarbeit umgab. In diesem filmischen Dokument einer sehr persönlichen Erinnerung werden Aspekte der Persönlichkeit Brechts und die berichteten Episoden kontrastierend den großen historischen Ereignissen seit 1956 gegenübergestellt.

EINE HINTERLASSENSCHAFT, Brechts Fotosammlung
Ende 2004 tauchte eine bislang verschollene Mappe auf, die der Dichter Bertolt Brecht im amerikanischen Exil angelegt hatte. 82 Blätter mit ausgewählten Bildern und Bildtexten, ausgeschnitten aus Zeitungen und Magazinen und eingeklebt in diese Mappe. Reflektionen über Hitler, die Nazis und die Welt in Zeiten des Krieges.

ICH BIN ERNST BUSCH, DDR-Kulturpolitik
Peter Voigt, Jahrgang 1933, lernte Ernst Busch 1953 kennen, als er mehrere Jahre Assistent am Berliner Ensemble war. Einen solchen Film von schonungsloser Härte, absolut integrer Sachlichkeit und doch von grosser ästhetischer Schönheit kann nur einer machen, dessen Liebe zum Gegenstand, zu Ernst Busch, sich verbindet mit eigenem Erleben. Da ist keine Bitterkeit, aber sehr viel Zorn.