Martha_ Lehmann, Peter Voigt, DDR 1972

Martha Lehmann, Eisenbahnerin

Ein Blick auf die 50er Jahre aus einem Schrankenwärterhäuschen
in Ostdeutschland.
Der Film ist deutlich angelehnt an Brechts Kalendergeschichte von der „Unwürdigen Greisin“

Erzähler: Am Stadtrand von Leipzig hat eine Frau als Schrankenwärterin gearbeitet. All die Jahre, die sie lebte und ihren Dienst an der Bahnstrecke versah, gab es eigentlich nichts Besonderes an ihr – eine bescheidene alte Frau. Aber als sie starb, hinterliess sie doch etwas Bemerkenswertes – eine Sammlung eigenartiger Aufzeichnungen.

Wenn der Arbeitsalltag seine stillen Minuten hatte, hat sie gelegentlich einen Zettel genommen und daraufgeschrieben, was die Zeit gerade so brachte und was ihr Gemüt bewegte. Und weil sie das über Jahrzehnte beharrlich tat, sind es sehr viele Zettel geworden. Das winzige Format beschränkte ihre Aufzeichnungen auf wenige Worte. So dass in diesen Zetteln nur das steht, was ihr, MarthaLehmann, wichtig genug schien, festgehalten zu werden.

Martha_ Lehmann, Peter Voigt, DDR 1972

7. Juli 1952
Posten 46, Taucha.
Einige Tage sehr heißes Wetter.
Himbeeren, Erdbeeren,
Stachelbeeren eine Pracht !
Von den 12 Küken sind 7 Hähne.
Hoffentlich kommt kein 3. Krieg

Martha Lehmann, Eisenbahnerin
DDR 1972 / 13 Minuten / 35mm / sw
Buch & Regie: Peter Voigt, Kamera: Winfried Goldner, Ton: Manfred Berger, Schnitt: Ilse Radtke, Sprecher: Felicitas Ritsch, Norbert Christian, Produzent: Gerhard Scheumann, Walter Heynowski, Produktionsleitung: Mathias Remmert, Produktion: Studio H&S Heynowski/Scheumann